Ri­cotta-Gnocchi

Ri­cotta-Gnocchi ist kein spe­zi­elles Rezept meiner Fa­milie. Ri­cotta Gnocchi werden in fast allen Ge­genden Ita­liens gerne ge­gessen und trotzdem sind sie oft nicht be­kannt. Bei mir wecken sie schöne Kind­heits­er­in­ne­rungen. Es ver­setzt mich in die Som­mer­fe­rien zurück, die ich bei meinen Groß­el­tern in den Bergen des Tren­tino ver­brachte, wo ich ein­fach glück­lich war. Ein biss­chen so wie bei Marcel Proust und seinen ge­liebten Made­leines. Ri­cotta-Gnocchi rufen meine mé­moire in­vo­lon­taire wach. 

Im Ge­gen­satz zur Groß­stadt, in der ich auf­ge­wachsen bin, werden im Tren­tino immer noch fri­sche Pro­dukte von lo­kalen Er­zeu­gern verwendet.

Als Kind habe ich es ge­liebt, mit meiner nonna ein­kaufen zu gehen und fri­schen Ri­cotta im Mol­ke­rei­laden zu kaufen. Den aß ich dann schon oft zum Früh­stück. Ich strich mir ein Brot mit Ri­cotta und streute etwas Zucker dar­über – und konnte guter Dinge in den Tag starten.

Vor ei­nigen Tagen habe ich meine nonna an­ge­rufen, um sie nach ihrem Rezept für die Ri­cotta-Gnocchi zu fragen.

Es ist ein sehr ein­fa­ches, le­ckeres Rezept. Hier kommen die Zu­taten und die Zubereitungshinweise…

Por­tion für 2-3 Personen:

  • 250 g fester Ri­cotta (al­ter­nativ ein Ri­cotta aus dem Su­per­markt, auch wenn dieser nicht die­selbe Qua­lität hat)
  • 100 g Wei­zen­mehl Typ 00 (ent­spricht dem Piz­za­mehl) even­tuell noch etwas Mehl hin­zu­fügen, bis ein fester Teig ent­steht, der aber den­noch schön ge­schmeidig bleibt
  • 2 EL Grana Padano
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • Butter
  • Salbei
  • Op­tional: ge­rie­bener Trüffel

Wasser und Salz (nach Be­lieben) in einem Topf zum Kochen bringen

In der Zwi­schen­zeit den Ri­cotta, das Ei, einen Teil des Mehls, Salz und den Grana Padano in eine Schüssel geben. Alles mit den Händen zu einem Teig ver­kneten. Ist dieser noch nicht fest genug, noch etwas Mehl hinzugeben.

Sobald der Teig fertig ist, auf eine be­mehlte Ar­beits­fläche geben und zu mit­tel­großen Kugeln (oder in be­lie­bige andere Formen) rollen.

Die fertig ge­formten Gnocchi mit etwas Mehl be­stäuben und ins Wasser geben.

Butter und Salbei in eine Pfanne geben und so lange er­hitzen, bis die Butter ge­bräunt ist.

Sobald die Gnocchi an die Ober­fläche kommen, mit einem Schaum­löffel aus dem Wasser nehmen, in die Pfanne geben und in der Sal­bei­butter anbraten.

Nach Be­lieben mit ge­rie­benem Trüffel oder Grana Padano bestreuen.

Buon ap­pe­tito!

Ös­ter­rei­chi­sche Marillenknödel

Das Rezept für diese Woche kommt aus Ös­ter­reich – vor­ge­stellt von Jes­sica May:

Ich kann mich noch gut er­in­nern, dass meine Oma in den Ferien öfters Ma­ril­len­knödel ge­macht hat. Das war für mich immer etwas be­son­ders – Omas Verwöhn-Programm.

Heute isst man die Ma­ril­len­knödel haupt­säch­lich als Nach­speise. Früher war es als Haupt­ge­richt ge­dacht, wie üb­ri­gens auch die meisten an­deren ös­ter­rei­chi­schen Mehlspeisen.

Schon ge­wusst, dass die eins­tige Lu­xus­speise und spä­tere Haus­manns­kost heute unter ku­li­na­ri­schem Denk­mal­schutz steht? Un­glaub­lich aber wahr!

Sie zählen zu den Kü­chen­klas­si­kern, deren Re­zep­turen in einem Safe der Ös­ter­rei­chi­schen Na­tio­nal­bi­blio­thek in Wien lagern – um sie der Nach­welt zu erhalten.

Hier Omas Ver­wöhn Programm:

  • Ar­beits­zeit: ca. 30 Minuten
  • Ru­he­zeit: ca. 1 Stunde
  • Koch-/ Back­zeit: ca. 30 Minuten
  • Ge­samt­zeit: ca. 2 Stunden
Zu­taten für 5 Portionen:
  • 500g Quark (Topfen)
  • 100 g Butter
  • 2 Ei(er)
  • 250 g Mehl
  • 1 Prise(n) Salz
  • etwas Wei­zen­grieß zum Binden d. Teiges
  • 10 Aprikose(n) (Ma­rillen)
  • Sem­mel­brösel
  • Zucker
  • Butter
  • evtl. Zimt

Die an­ge­ge­bene Teig­menge reicht für 10 Knödel!

Topfen, Eier, Butter und Salz zu einem glatten Teig ver­kneten, ca. 1 – 2 EL Grieß hin­zu­fügen und noch­mals gut durch­kneten. Ca. 1 Stunde kalt stellen, damit der Grieß quellen kann.

Ma­rillen ent­kernen. An­stelle von Ma­rillen kann man auch Zwetschgen verwenden.

Den Teig zu einer Rolle formen und in 10 gleiche Teile teilen. Da der Teig etwas klebrig sein kann, immer mit be­mehlten Händen den Teig um die Früchte wi­ckeln. Der Teig­mantel wird je nach Größe der Früchte ca. 1 – 2 cm dick sein.

In leicht sie­dendem, leicht ge­sal­zenem Wasser ca. 20 – 30 min ziehen lassen (kommt darauf an, ob sie frisch ver­wendet werden, oder aus dem Tief­kühler in den Topf kommen). Der Teig sollte schön auf­ge­gangen sein und die Frucht innen weich.

Wäh­rend­dessen in einer großen Pfanne Butter er­hitzen, Sem­mel­brösel und Zucker zu­geben und auf kleiner Flamme langsam braun rösten. Die je­weils ver­wen­dete Menge an Butter, Brösel und Zucker kann jeder selbst be­stimmen, ist Ge­schmacks­sache.
Die fer­tigen Knödel ab­tropfen lassen, zu den braunen Brö­seln in die Pfanne geben, rund­herum wenden und noch warm ser­vieren.
Evtl. mit Staub­zu­cker und Zimt bestreuen.

Guten Ap­petit!

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Jiaozi – Teigtaschen

Da Neu­jahr an der Tür klopft, gibt es jetzt ein ganz klas­si­sches Jiaozi Rezept von un­serem Ge­schwister-Duo aus Ös­ter­reich, Qi­onglin und Yuru WU.

Jiaozi ist ein in allen Ecken Chinas be­kanntes Ge­richt. Das Rezept va­ri­iert von Region zu Region. Die Falt­technik un­ter­scheidet sich und auch die Fül­lung der Teig­ta­schen kann je nach Gusto zu­be­reitet werden … mit Gemüse oder Mee­res­früchten. Wir stellen die Jiaozi mit ge­mischten Hack­fleisch, Ka­rotten und Spitz­kohl vor.

Heng­dian (Yuru WU)

Jiaozi wird tra­di­tio­nel­ler­weise zu Neu­jahr mit der ganzen Fa­milie zu­be­reitet und ge­gessen – so auch in Hause WU. Unsere Groß­el­tern, Eltern und wir Kinder ver­sam­meln uns um den Ess­tisch und alle packen mit an:

Papa, Chef­koch der Fa­milie WU, be­reitet die Fül­lung vor und Mama stellt wäh­rend­dessen den Teig her. Nachdem alles fertig ist, rollt dann Oma den Teig nach tra­di­tio­neller Art und Weise aus, wäh­rend wir Ge­schwister die Jiaozi falten.

Ein Spaß für die ganze Fa­milie und eine schöne Art das neue Jahr ge­meinsam zu beginnen.

Zu­taten

für 4 – 6 Personen

Teig
  • 750 g Mehl (Typ 450)
  • 2,5 EL Salz
  • 400 ml lau­warmes Wasser
Fül­lung
  • 500 g ge­mischtes Hackfleisch
  • 250 g ge­hackte Karotten
  • 250 g ge­hackter Spitzkohl
  • 3 EL Sojasoße
  • 1 EL dunkle Sojasoße
  • 1 EL Austernsoße
  • 1 EL Salz
  • 2 Prisen Pfeffer
  • 3 Stück Jungzwiebel
  • 30 ml Öl
  • 20 g Ingwer
  • 4 Knob­lauch­zehen

Zu­be­rei­tung

Für den Teig ein­fach Mehl, Salz und Wasser mi­schen. Nachdem sich Klumpen ge­bildet haben, den Teig gut mit den Händen durch­kneten. Der Teig ist weich genug, wenn er sich nach einem Druck mit dem Finger wieder auf­bläht, sodass keine Delle ent­steht. Ist das nicht der Fall, ein­fach die Hand mit etwas Wasser be­feuchten und weiter kneten. Nach dem Kneten muss der Teig nun etwas ruhen. Dafür ein Tuch oder eine Frisch­hal­te­folie über den Teig breiten, damit er nicht austrocknet.

ACH­TUNG: Je länger der Teig in Frisch­hal­te­folie ge­wi­ckelt ist, desto wei­cher wird er, ABER der Teig darf nicht zu weich werden, also aufpassen!

Kommen wir nun zur Füllung.

Ka­rotten und Spitz­kohl zum Hack­fleisch hin­zu­fügen und alles mit So­ja­soße, Aus­tern­soße, Salz und Pfeffer würzen. Die Fül­lung gut ver­mi­schen. Jetzt den fein ge­hackten Knob­lauch und Ingwer in das er­hitzte Öl geben. Nach 30 Se­kunden, oder wenn es an­fängt zu duften, Knob­lauch und Ingwer zu­sammen mit dem Öl zur Fül­lung hinzu mischen.

Die Fül­lung ist je nach Vor­liebe va­ri­ierbar. Für Ve­ge­ta­rier und Ve­ganer emp­fehlen wir statt Fleisch, Gemüse mit wenig Was­ser­ge­halt zu verwenden.

Jetzt wird ge­formt. Etwas Mehl auf der Ar­beits­fläche ver­streuen und ein Drittel des Teiges auf die Fläche geben. Wenn die Ar­beits­fläche groß genug ist, kann auch der ganze Teig ver­wendet werden. Den Rest des Teigs wieder zu­de­cken. Für die Teig­ta­schen be­nö­tigen wir kleine runde Teig­platten. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Schnelle Va­ri­ante: den Teig ca. 2 mm dick aus­rollen und mit einem großen runden Keks­aus­ste­cher (ca. 10 cm Durch­messer) die Platten ausstechen.
  2. Tra­di­tio­nelle Va­ri­ante: den Teig zu einer Rolle formen und mit dem Messer in gleich­mä­ßige Stücke von je­weils ca. 4 cm schneiden. Die kleinen Teig­stücke werden mit der Hand­fläche platt ge­drückt und zu mit­tel­di­cken Scheiben (ca. 2 mm) aus­ge­rollt. Die Scheiben sollten un­ge­fähr einen Durch­messer von 10 cm haben. Dabei muss der Rand etwas dünner als die Mitte sein, damit die Teig­ta­schen später beim Formen eine gleich­mä­ßige Dicke haben.

Jetzt zur Befüllung.

Etwa 1-2 Tee­löffel der Fül­lung in die Mitte der Teig­scheiben geben und diese schließen. Wie man die Teig­ta­schen richtig faltet, wird im Video ge­zeigt. Mit etwas Übung hat man schnell den Dreh raus. 

Die ge­schlos­senen Teig­ta­schen auf ein mit Mehl be­stäubtes Ta­blett  geben und mit Frisch­hal­te­folie be­de­cken, damit der Teig nicht austrocknet.

Jetzt nur noch die Teig­ta­schen in sie­dendem Wasser ca. 7 bis 9 Mi­nuten kochen.

Schließ­lich eine kleine Schüssel So­ja­soße be­reit­stellen und das Essen ist fertig.

Wir sagen 请慢用 [qíng màn yòng] und 新年快乐 [xīn nián kuài lè]!

(Guten Ap­petit und ein gutes neues Jahr!)

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Münchner Weiß­wurst

Als echtes Münchner Kindl (ich selbst und auch Eltern und Groß­el­tern sind in Mün­chen ge­boren und auf­ge­wachsen) emp­fehle ich zur Ent­span­nung und zum Ge­nießen ein ge­müt­li­ches Weißwurst-Frühstück.

Wer hat denn die Weiß­wurst er­funden? Seit jeher ranken sich viele Ge­schichten um die Ent­ste­hung – heut­zu­tage im In­ternet nachzulesen.

Mün­chen – von Petra Schmidt

Und warum hieß es früher: „Weiß­würste dürfen das 12-Uhr-Läuten nicht hören“? Als es noch keine ver­nünf­tige Küh­lung gab und die Würste noch nicht vor­ge­brüht waren, mussten sie schnell ver­zehrt werden um sie vor dem Ver­derben zu be­wahren. Diese Regel wird heut­zu­tage nicht mehr so eng ge­sehen. Wich­tiger ist, dass der süße Senf und Brezen nicht fehlen und als Ge­tränk passt ein Bier per­fekt dazu.

Weiß­wurst­essen ist für mich auch ein Le­bens­ge­fühl. In einer Wirt­schaft (Gast­stätte) sitzt man oft mit Fremden am Tisch und kommt ins Ge­spräch oder man trifft sich mit Freunden.

Zu­taten pro Person:
  • 2 bis 3 Weißwürste
  • 1 bis 2 Brezen
  • Süßer Senf
Zu­be­rei­tung:

Wasser im Topf zum Kochen bringen. – Salz ins ko­chende Wasser.

Jetzt die Weiß­würste in den Topf und diesen von der heißen Platte nehmen. 10 Mi­nuten ziehen lassen – fertig.

Üb­ri­gens – bei ei­nigen Fa­mi­lien gibt es am 24.12. immer noch die Weiß­würste als Abendessen.

Lassen Sie es sich schmecken!

Petra Schmidt

Weiß­wurst mit Brezel und süßer Senf

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